altlasten auf grundstück

Altlasten auf einem Grundstück – im Zweifelsfall vorher prüfen!


Sie wollen sich den Traum vom Eigenheim erfüllen und haben nach langer Suche das perfekte Grundstück gefunden. Nun kann es endlich mit dem Bau losgehen, oder? Auch wenn Ihr Baugrund auf den ersten Blick einen guten Eindruck macht, wissen Sie leider nicht, was eventuell unterhalb der Erdoberfläche lauert. Altlasten auf einem Grundstück können zu einem ernsthaften und vor allem kostspieligen Problem werden, denn werden auf Ihrem Grundstück Altlasten festgestellt, sind Sie nach dem Kauf unter Umständen zur Sanierung verpflichtet. Wie können Sie sich davor schützen, was sind Altlasten im Boden überhaupt und wie erkennen Sie diese? Nachfolgend erhalten Sie alle wichtigen Informationen zu Altlasten auf einem Grundstück.

Was sind Altlasten auf einem Grundstück?

Lassen sich auf einem Grundstück Altlasten nachweisen, wurden innerhalb einer abgrenzbaren Fläche schädliche Veränderungen des Bodens identifiziert, deren Ursache der vorangegangenen Nutzung entspringt. Der Boden ist also mit Stoffen belastet, die, je nach Art und Grad der Kontamination, ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Natur darstellen. Bei Altlasten auf einem Grundstück ist die Fläche nur noch eingeschränkt nutzbar. Zudem müssen Altlasten im Boden immer beseitigt und der Boden saniert werden, was einen hohen finanziellen Aufwand nach sich zieht. Darüber hinaus mindern Altlasten auf einem Grundstück immer den Wert des Baugrunds.

Die Gesetzmäßigkeiten und Richtlinien rund um Altlasten im Boden finden sich im § 2 Abs. 5 BbodSchG (Bundesbodenschutzgesetz). Nach der Einzelnorm sind Altlasten:

(3) Schädliche Bodenveränderungen im Sinne dieses Gesetzes sind Beeinträchtigungen der Bodenfunktionen, die geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für den einzelnen oder die Allgemeinheit herbeizuführen.

(5) Altlasten im Sinne dieses Gesetzes sind

1. stillgelegte Abfallbeseitigungsanlagen sowie sonstige Grundstücke, auf denen Abfälle behandelt, gelagert oder abgelagert worden sind (Altablagerungen), und

2. Grundstücke stillgelegter Anlagen und sonstige Grundstücke, auf denen mit umweltgefährdenden Stoffen umgegangen worden ist, ausgenommen Anlagen, deren Stilllegung einer Genehmigung nach dem Atomgesetz bedarf (Altstandorte), durch die schädliche Bodenveränderungen oder sonstige Gefahren für den einzelnen oder die Allgemeinheit hervorgerufen werden.

So unterscheidet der Gesetzgeber zwischen Altablagerungen, die auf Grundstücken entstanden sind, auf denen Abfälle gelagert wurden und Altstandorte, auf welchen wiederum umweltgefährdende Stoffe verarbeitet wurden.

Altlasten auf einem Grundstück können entstehen, wenn bei einer frühen Nutzungsart giftige Stoffe unsachgemäß entsorgt wurden, sodass der Boden keinen gesunden Lebensraum mehr für Tiere und Pflanzen darstellt. Flächen, die früher einmal als Tankstellen, Mülldeponien, Fabrikgelände, Militärstandorte und Lackierereien dienten, werden grundsätzlich als Grundstücke mit Verdacht auf Altlasten behandelt.

Zu Altlasten zählen:

  • Asbest
  • Beton
  • Schwermetalle wie Blei oder Quecksilber
  • Chemikalien wie Mineralöle oder Treibstoffe
  • Altöl
  • jegliche Giftstoffe Explosivstoffe oder chemische Kampfmittel

Altlasten auf einem Grundstück müssen aufwendig mit speziellen Werkzeugen von den Verunreinigungen befreit und saniert werden. Erst dann ist eine erneute Nutzbarkeit erlaubt. Eine Altlasten-Sanierung ist besonders zeitintensiv, technisch aufwendig und kostspielig.


Wie wird ein Grundstück von Altlasten befreit?

Was bedeutet es konkret, ein Grundstück von Altlasten zu befreien? Haben Sie ein Grundstück erworben und es werden Altlasten im Boden nachgewiesen, sind Sie in der gesetzlichen Verpflichtung, die Altlasten zu sanieren.
Die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen definiert der Gesetzgeber ebenso im § 2 Abs. 5 BbodSchG (Bundesbodenschutzgesetz):

(7) Sanierung im Sinne dieses Gesetzes sind Maßnahmen

1. zur Beseitigung oder Verminderung der Schadstoffe (Dekontaminationsmaßnahmen),

2. die eine Ausbreitung der Schadstoffe langfristig verhindern oder vermindern, ohne die Schadstoffe zu beseitigen (Sicherungsmaßnahmen),

3. zur Beseitigung oder Verminderung schädlicher Veränderungen der physikalischen, chemischen oder biologischen Beschaffenheit des Bodens. Zwar steht per se derjenige, der die Bodenverunreinigung verursacht hat, in der Haftung, jedoch geht diese mit der Eintragung ins Grundbuch nach Grundstückkauf auf Sie über.

Gut zu wissen: Sofern ein Immobilienmakler oder Verkäufer eines Grundstücks von den Altlasten weiß, besteht eine Informationspflicht. Sollte dieser zuwiderhandeln, können Sie Schadenersatz fordern und vom Kauf zurücktreten.

Bei der Sanierung von Altlasten auf einem Grundstück haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten, die Verunreinigung zu beseitigen. Dabei spielen unter anderem der Grad und die Art der Belastung, die Grundstücksgröße und die Beschaffenheit des Bodens eine Rolle. In der Regel müssen Sie aber damit rechnen, dass ein erheblicher Teil der Erde abgetragen und entsorgt werden muss. Alternativ können eventuell Filterverfahren die belastenden Stoffe herausfiltern. Bei besonders kritischen Altlasten auf einem Grundstück ist es nicht selten erforderlich, dass der gesamte Boden ausgetauscht werden muss.


Wie kann ich Altlasten auf dem Grundstück feststellen?

Bevor Sie sich für ein Grundstück entscheiden, sollten Sie prüfen, ob Altlasten auf Ihrem Grundstück zu finden sind. Dazu haben Sie unterschiedliche Wege. In Anbetracht der folgenschweren Konsequenzen sollten Sie in eine solche Prüfung durchaus etwas Zeit investieren. So sparen Sie sich im Nachhinein viel Ärger, Zeit, Kosten und Nerven.

Prüfen Sie die ehemalige Nutzungsart

Wie bereits erwähnt, wird früheren Nutzungsarten wie Tankstellen oder Mülldeponien grundsätzlich unterstellt, dass hier Altlasten auf einem Grundstück vorliegen. Ist das bei Ihrem Grundstück der Fall, suchen Sie im Zweifelsfall alternativen Baugrund.

Fordern Sie ein Bodengutachten an

Eine der sichersten Optionen, um Altlasten auf einem Grundstück zu identifizieren, ist die Beauftragung eines professionellen Bodengutachtens. Das Baugrundgutachten dürfen Sie jedoch nur nach dem Einverständnis des Eigentümers durchführen lassen. Zwar müssen Sie mit einer höheren Aufwendung für die Anfertigung rechnen, schützen sich jedoch in Nachgang vor unangenehmen und deutlich kostenintensiveren Überraschungen. Überdies ist vor Beginn eines Bauprojekts ohnehin ein Gutachten über die Bodenbeschaffenheit nötig.

Befragen Sie die Nachbarschaft

Es kann sich lohnen, einmal bei den Anwohnern nachzufragen, wie das Grundstück früher genutzt wurde. Eventuell erhalten Sie so erste Informationen darüber, ob ein Verdachtsfall von Altlasten auf dem Grundstück vorliegen kann.

Verschaffen Sie sich Einsicht in das Altlastenkataster

Sofern vermutete oder bestätigte Altlasten in einem Boden bestehen, müssen diese im Altlastenkataster aufgeführt werden. Bei der Überlegung eines Grundstückskaufs haben Sie ein berechtigtes Interesse Einsicht zu erhalten. Unterschätzen Sie beim Grundstückskauf das Risiko von Altlasten auf einem Grundstück nicht. Holen Sie sich im Vorfeld Informationen ein, um auf der sicheren Seite zu sein.

Gerne beraten wir von Kemmler Baustoffe Sie über anfallende Sanierungsmaßnahmen und stellen Ihnen das nötige Equipment bereit. Bei Fragen zu Produkten können Sie jederzeit Kontakt zu uns aufnehmen. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

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